Die Geschichte des Fritz Rémond
Theaters im Zoo

 

Gründer des damaligen „Kleinen Theater im Zoo“ war Fritz Rémond. Er stammte aus einer tradtionsreichen Künsterfamilie, sein Vater war ein bedeutender Heldentenor und späterer Intendant der Kölner Oper.

Fritz Rémond Junior lebte bis 1936 als Schauspieler in Prag, kam als Leiter einer Wanderbühne zu Kriegsende nach Frankfurt am Main. Es war eher eine zufällige Begegnung der zwei Freunde aus Prager Zeit, die die Idee für das Theater entstehen ließ: Die Begegnung von Fritz Rémond und Bernhard Grzimek. Letzerer wagte gerade den mutigen Versuch, den 1858 gegründeten Zoo von den Trümmern des Krieges zu befreien und ihn zu neuem Leben zu erwecken.

 

1947 öffnete sich zum ersten Mal der Vorhang im Zoo-Theater: Strindbergs "Rausch" stand auf dem Programmzettel. Neben Klassikern füllten Stücke von Carl Zuckmayer, George Bernhard Shaw, Jean Giradoux oder von dessen Landsmann Jean Anouilh den Spielplan, ebenso die Werke Arthur Schnitzlers, Gerhard Hauptmanns oder Henrik Ibsens.

Fritz Rémond glückte es ihm immer wieder, Leinwandgrößen jener Jahre an die Bühne im Zoo zu holen. Martin Held, Inge Meysel, Curd Jürgens, Heinz Rühmann, Hilde Krahl und Lil Dagover zogen das Publikum in ihren Bann. Auch dem Nachwuchs gab Rémond eine Chance.

Zu den Talenten, die Rémond entdeckte und förderte, zählen Louise Martini ebenso wie Boy Gobert und auch Hans-Joachim Kulenkampff begann seine Karriere auf der kleinen Bühne im Zoo, der er über Jahrzehnte verbunden blieb.

Nach fast dreißigjährigem Wirken in Frankfurt verstarb Fritz Rémond im Jahre 1976. Ein großer Schauspieler trat von der Bühne ab, ein Mime, ein unvergeßlicher Komödiant. Der langjährige Weggefährte und Bühnenbildner Fritz Rémonds, Lothar Baumgarten, übernahm  die Leitung des Hauses.

Ab 1985 führte sein Sohn die Geschäfte. 1995 war die Aufrechterhaltung des Theaters in Gefahr. Dem Notruf der Stadt folgte Professor Claus Helmer, Direktor der Frankfurter "Komödie". Er übernahm das Haus samt seiner Schuldenlast. Eine Entscheidung, die Helmer vor allem "aus tiefer Verbundenheit zu Fritz Rémond" getroffen habe. Der Prinzipal hatte ihn, gerade 21jährig, 1965 für die Hauptrolle in "Telemachos Clay" engagiert. "Mir ging es darum", sagt Helmer, "den guten Namen von Fritz Rémond und auch das Theater zu erhalten. Ein Theater, das erstmal zu ist, bleibt auch zu." Der seit nunmehr 40 Jahren erfolgreiche Chef der "Komödie" übernahm auf eigenes Risiko die Rémond-Bühne als zweites Haus. Er rettete das schwer verschuldete Unternehmen und steuerte mit ihm eine neue positive Entwicklung an.

So sollen sich im Fritz Rémond Theater Heiteres und Ernstes, Klassisches und Zeitgenössisches, Erhabenes und Leichtes, Unterhaltung und Nachdenklichkeit die Hand reichen. Denn: "Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen".